Zum Schluss bleibt mir nur noch eines zu sagen: Danke

Ulrike Baumgärtner

28. Oktober 2022

Was für ein Jahr, das hinter uns liegt! Dieser Wahlkampf war besonders. Von Anfang an war klar: Es ist ein riesiges und herausforderndes Projekt. Er wurde grandios von meinem wunderbaren Team getragen und dafür bedanke ich mich von ganzem Herzen.

Vielen Dank an meine fantastische Wahlkampfleitung Pauline-Sophie Dittmann und Lars Maximilian Schweizer und mein Kampagnenteam Christian Eichert und Manu Uez von der Agentur Blumberg.

Danke an das gesamte Team Baumgärtner und die Grüne Jugend Tübingen für eure Ausdauer beim Briefe verteilen, Plakatieren, Aktionen organisieren, Beraten, dem Teilen von Eindrücken und Inspirationen, eure Fachexpertise und für die gute Laune!

Danke an meine Social Media Unterstützung Marie Wünsch und Wickingerfilm, die den Wahlkampf für Interessierte so schön erlebbar gemacht haben.

Dieser Wahlkampf war von Anfang an ein Gemeinschaftsprojekt. Wir haben mit viel Engagement, Herzblut und unglaublich vielen Menschen, Ideen für unsere Stadt entwickelt, um den Tübinger*innen ein Angebot zu machen.

22 Prozent haben dieses Angebot angenommen. Das ist ein guter zweiter Platz. Vielen Dank an meine Wähler*innen, die mich mit ihrer Stimme unterstützt haben! Ich gratuliere Boris Palmer zu seiner Wiederwahl. Es liegt nun an ihm, die Stadt zu einen und die von uns gesetzten Themen in die Umsetzung zu bringen.

Als Deutschlands bekannteste Ortsvorsteherin werde ich meine Arbeit in Weilheim wieder aufnehmen. Ich freue mich auf die weiteren Aufgaben dort und bleibe engagiert dabei, Tübingen weiter voranzubringen.


Beim Stadtgrün hat Tübingen noch deutlich Luft nach oben

Ulrike Baumgärtner

19. Oktober 2022

Bei meinem Stadtgespräch auf dem Lorettoplatz mit den Landschaftsplanern Dagmar und Norbert Menz wurde deutlich: Tübingen braucht mehr Stadtgrün und Bewässerungskonzepte für die Zukunft.

Die Folgen des Klimawandels machen auch vor Tübingen nicht halt. Deswegen ist es notwendig, in der Stadtplanung von heute die noch heißeren Sommer von morgen zu berücksichtigen. Der Nutzung des Regenwassers kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Zisternensysteme, in denen Regenwasser für die Bewässerung des Stadtgrüns gesammelt wird, begrünte Mulden und Rigolensysteme, die dem derzeitigen Wassermangel der Stadtbäume vorbeugen sowie Erhalt und Pflege des alten Baumbestands sind zentrale Aspekte einer ökologischen Stadtplanung.

Fassadenbegrünungen mit wildem Wein oder hochwachsenden Glyzinien bieten Insekten und Vögeln Schutz und Nahrung und regulieren sehr effektiv die Temperaturen im Gebäude. Für die Stärkung der biologischen Vielfalt sind darüber hinaus Bepflanzungen der Dächer mit insektenfördernden Arten wichtig. Kombinationen mit PV-Anlagen und einer Freizeitnutzung als Dachgarten sind besonders weitsichtig. Auch hier kann Regenwasser, das auf ein Flachdach fällt, in einer Wanne gesammelt werden. Entscheidend ist, dass die Begrünungskonzepte von vornherein berücksichtigt werden, um die Statik und Rahmenbedingungen entsprechend auszurichten.

Die soziale Funktion der ökologischen Aufwertung kann nicht hoch genug gehalten werden: Räume für Begegnung und erholsame Sitzplätze brauchen Schatten und angenehme Temperaturen.


Notstand mit Ansage - Kinderbetreuung in Tübingen

Ulrike Baumgärtner

14. Oktober 2022

Im Rahmen ihres Wahlkampfs lud die Grüne OB Kandidatin Dr. Ulrike Baumgärtner Interessierte zu einer Stocherkahnfahrt ein. Trotz regnerischem Wetter war der Kahn gut besetzt. Der Hersteller der Tübinger Stocherkähne und Zimmerer Rudi Raidt manövrierte den Kahn gekonnt auf dem Neckar.

Eines der Schwerpunktthemen war die Tübinger Kinderbetreuung. Maria Tiede, Vorsitzende des Gesamtelternbeirats, und Simone Himmel, Leitung Kita Fichtenweg, berichteten. Seit Jahren weist der Gesamtelternbeirat und die freien Träger die Stadtverwaltung darauf hin, dass Tübingen auf einen Betreuungsnotstand zuläuft. Nun ist es soweit. Personalengpässe und Krankheitsstände führen dazu, dass Einrichtungen ihre Betreuungszeiten kürzen müssen. Das hat erhebliche Folgen. Eltern sind gezwungen ihren Arbeitsumfang zu reduzieren, um die Kinderbetreuung zu übernehmen oder müssen unter Umständen sogar ihre Elternzeit verlängern.

„Bei weiteren Belastungen“, so Frau Himmel, „besteht die Gefahr, dass sich Fachkräfte aus dem Beruf zurückziehen.“ Die Entlastung des Personals ist eine der zentralen Forderungen, um den Beruf der Erzieherin/ des Erziehers wieder attraktiv zu machen. Die Überlegung, den Fachkräfteschlüssel noch weiter zu reduzieren, ist der falsche Ansatz. Derzeit betreut eine Fachkraft rechnerisch bereits 7,5 beziehungsweise 8 Kinder, sofern sie älter als drei Jahre sind (Ü3-Betreuung). Und auch eine „Ausbildungsoffensive“ lässt sich nicht so einfach umsetzen. Da braucht es die Kapazitäten an den beruflichen Schulen und in den Einrichtungen, um die Ausbildung und Anleitung in den Gruppen durchzuführen. Konkrete kurzfristige Maßnahmen umfassen die Rücknahme der Kürzungen der Verfügungszeiten oder die Einstellung von Hauswirtschaftskräften zur Entlastung bei Küchendiensten.

Baumgärtners Vorschlag, stärker auf Schichtmodelle wie in der Einrichtung des Universitätsklinikums (UKT) zu setzen, kam vor allem bei der Elternvertreterin Tiede gut an. Künstler*innen und andere freiberuflich Tätige hätten häufig sehr untypische Arbeitszeiten. Wenn es eine Einrichtung in Tübingen mit einem Profil gäbe, die diesen Bedürfnissen gerecht würde, wäre das eine große Hilfe. Für Himmel müsste dann aber gegeben sein, dass das Personal weiterhin in Teilzeit arbeiten könne. Die Rückmeldung der Personalvertretung des UKT war, dass gerade das Arbeiten in Schichtmodellen für ihre Erzieher*innen attraktiv sei.

Ein weiterer Vorschlag von Baumgärtner kam vorbehaltlos gut an: die Räume der Kinderhäuser sollten Eltern und ggf. Tageseltern, die kurzfristig einspringen könnten, zur Verfügung stehen. Um die Betreuungszeiten aufrechtzuerhalten, sind Eltern in der Regel bereit, einzelne Tage zu übernehmen, wenn ansonsten die Wochenbetreuung abgedeckt ist. Und manche finden unter Umständen sogar Gefallen an der Tätigkeit und streben einen Quereinstieg an. Wie so häufig ist hier die kurzfristige Kommunikation das Problem. Die Einführung einer lange geforderten Kita-App, die ein schnelles Weiterleiten zentraler Informationen ermöglicht, wäre ein wichtiger Schritt.

Vertreter/innen aus städtischen Einrichtungen war die Teilnahme an der Stocherkahnfahrt aus Neutralitätsgründen leider untersagt. Um ein Maßnahmenpaket für die gesamte Stadt zu schnüren, müssen natürlich alle Einrichtungsformen eingebunden werden.


Neue Ansätze fürs Ehrenamt

Ulrike Baumgärtner

14. Oktober 2022

Viele Vereins- und Ehrenamtsposten können nicht mehr besetzt werden. Ein Umdenken in der Ehrenamtsarbeit ist gefragt. Studierende und junge Menschen schätzen am Ehrenamt häufig, dass sie sich einbringen und ausprobieren können, neue Fähigkeiten und Kompetenzen erlernen und dass sie ihr Engagement für sogenannte Social Credits für Stipendien oder Praktika anrechnen lassen können.

Um dieses gegenseitig gewinnbringende Engagement zu stärken, brauchen wir mehr Kooperationen mit der Universität, mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Universität und Stadt werden so nochmal auf andere Weise vernetzt und es entstehen neue Bündnisse für ein vielfältiges Tübingen.

In folgenden Handlungsfeldern setze ich mich als Stadtoberhaupt für mehr Wertschätzung gegenüber ehrenamtlichem Engagement ein:

  • Mit der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur, um dem Vereinsleben nachgehen zu können. Hierbei gilt es die Förderlandschaft wie beispielsweise das knapp 500 Millionen Euro schwere Investitionsprogramm des Bundes im Blick zu haben und für Tübingen nutzbar zu machen.
  • Durch eine offene Diskussion über die Standards der jeweiligen Anlagen, Vereinsstätten und Räume, um möglichst vielen Engagierten gute Rahmenbedingungen zu bieten.
  • Mit der Stärkung der Eigenverantwortung von Vereinen bei Bauprojekten nach dem Vorbild der Stadt Ulm. Dabei wird ein fester Zuschuss auf Grundlage einer Gesamtkalkulation bewilligt. Die Projektabwicklung und Kostensteuerung erfolgt dann vom Verein selbst.
  • Durch attraktive ÖPNV-Anbindungen zu den Zeiten des Sport-, Kultur- und Freizeitbetriebs.
  • Durch hauptamtliche Unterstützung für ehrenamtliche Vorstände, insbesondere bei steuerlichen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen.
  • Stärkung des ehrenamtlichen Engagements bei der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und beim technischen Hilfswerk durch erleichterten Zugang zu Ausbildungsphasen mit familienfreundlicherer Zeitplanung, Durchführung einer Imagekampagne und einem gesamtstädtischen Konzept zum Aufbau von Jugendeinheiten.


Den Tübinger Wirtschaftsstandort fit für die Zukunft machen

Ulrike Baumgärtner

5. Oktober 2022

Die Fähigkeit, sich verändernde Rahmenbedingungen frühzeitig zu erkennen und sich daran anzupassen, macht einen starken Wirtschaftsstandort aus. Tübingens wirtschaftliche Stärke liegt in der Entwicklung intelligenter Lösungen für mehr Umweltschutz, globaler sozialer Verantwortung und digitalen Arbeitsstrukturen in ganz unterschiedlichen Branchen.

Zentral für die Zukunftsfähigkeit des Standorts ist die fortwährende Gewinnung von Fachkräften und ambitionierten jungen Menschen, die in Tübingens Forschungseinrichtungen, am Universitätsklinikum, in Unternehmen, Handwerksbetrieben oder in der Stadtverwaltung arbeiten möchten. Der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Entwicklung innovativer Lösungen für gemeinsame Energiekonzepte ist angesichts des Krieges in der Ukraine Grundlage jedes wirtschaftlichen Handelns. Und eine personell gut aufgestellte Stadtverwaltung schafft in den Bereichen Stadtplanung, Kinderbetreuung und Mobilität die Infrastruktur, die einen Wirtschaftsstandort attraktiv macht.

Als Oberbürgermeisterin von Tübingen werde ich folgende Maßnahmen umsetzen:

  • Den Bereich Cyber Valley mit neuem Universitäts-Campus und den biomedizinischen Unternehmen als Denk- und Entwicklungsraum für Zukunftssysteme fördern, neuen Start-Ups Flächen zur Verfügung stellen und ein weiteres Wachstum von bestehenden und künftigen Ausgründungen im regionalen Verbund angehen.
  • Die Kreishandwerker*innenschaft, den Handels- und Gewerbeverein, den Deut-schen Hotel- und Gaststättenverband, die Industrie- und Handelskammer sowie das Landratsamt, die Universität und das Universitätsklinikum in die konzeptionelle Erarbeitung einer branchenspezifischen Ausrichtung des Tübinger Klimapaktes einbinden.
  • Unternehmen und Betriebe bei Zertifizierungsverfahren unterstützen, die die Einhaltung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen dokumentieren, die für die Transparenz in den globalen Lieferketten entscheidend sind.
  • Ein Mobilitätskonzept Obere Viehweide inklusive Universitätsklinikum für alle Verkehrsmittel erstellen sowie die Forderungen nach mehr hochwertigen Radabstellanlagen, digitalen Anwendungen für die Planung von Fahrgemeinschaften und mehr Parkplätzen berücksichtigen.
  • Eine Fachkräfteallianz im regionalen Verbund initiieren. Es gilt in der Universitätsstadt für den Abschluss Mittlere Reife zu werben, das Handwerk als Zukunftsbranche wertzuschätzen und die Rahmenbedingungen für Ausbildung, Wiedereinstieg und zur Anerkennung von Abschlüssen zu verbessern.
  • In Kooperation mit dem Fraunhofer Institut und anderen Fachinstitutionen digitale Vernetzungsangebote schaffen, um gezielt Informationen zugänglich zu machen, einen themenorientierten Austausch zu fördern und erfolgreiche Beispiele zu teilen.
  • Eine punktuelle Anpassung der Altstadtsatzung zur Stärkung des Handels, Handwerks und der Gastronomie.
  • † Gemeinschaftlich gewerbliche Nutzungskonzepte entwickeln, wie etwa die Vermietung eines Ladens an mehrere Gewerbetreibende, um den Mietpreis zu teilen.
  • Die Gründung und Begleitung von Genossenschaftsläden wie zum Beispiel der Dorfladen Pfrondorf, der Herrlesbergladen in Lustnau und der Löwen-Laden in der Altstadt unterstützen und sowohl als Wirtschaftsförderung als auch als Stärkung des ehrenamtlichen Engagements im Stadtteil ansehen.


Baumgärtner fordert kommunales Entlastungspaket

Ulrike Baumgärtner

4. Oktober 2022

Die Bürgerinnen und Bürger in Tübingen spüren die Auswirkungen von Inflation und Energiekrise auch im eigenen Geldbeutel. Auch viele Unternehmerinnen und Unternehmer machen sich Sorgen, wie es in den kommenden Monaten wirtschaftlich weitergeht. Zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger sowie der in Tübingen ansässigen Unternehmen präsentierte die Grüne OB-Kandidatin Dr. Ulrike Baumgärtner heute ihr kommunales Entlastungspaket:

„Man kann immer viel auf die Bundes- und die Landesebene schimpfen. Im Zweifel hilft es aber, selbst aktiv zu werden. Auch wir auf kommunaler Ebene können etwas zur Entlastung der Haushalte und der Wirtschaft tun.“

Konkret fordert Baumgärtner:
„Die Senkung der Grund- und Gewerbesteuer für zwei Jahre. Und eine Familienkarte im Wert von 150€ für jedes Kind bis 16 Jahren.“ Mit einem Brief an die Fraktionsvorsitzenden aller Fraktionen im Gemeinderat bekräftigte die kommunalpolitische Beraterin ihre Forderung. „Die Stadt Tübingen kann sich diese Entlastungen leisten. In Kombination können diese Entlastungen den Menschen in der Stadt und unseren Wirtschaftsunternehmen dabei helfen, gut durch die Krise zu kommen.“

Hintergrundinformationen:

Eine Familienkarte für jedes Kind bis 16 Jahren – darauf sind 150€, die für Schwimmkurse, der Jahresmitgliedschaft im Sportverein, fürs Kinderturnen etc. ausgegeben werden können. Die Familienkarte wird einmalig an Familien ausgegeben.

Die Grundsteuer soll auf das alte Niveau gesenkt werden. Bei der Gewerbesteuer soll der Hebesatz von 380 auf 300 abgesenkt werden. Beispielrechnung: Bei 50.000 Euro Umsatz im Jahr ergibt dies eine Ersparnis von etwas mehr als 700€. Grund- und Gewerbesteuer sollen befristet auf 2 Jahre gesenkt werden.


Stadt als vorbildliche Arbeitgeberin aufstellen und Servicecharakter stärken

Ulrike Baumgärtner

1. Oktober 2022

Eine Verwaltung kann nur dann leistungsfähig und serviceorientiert arbeiten, wenn es ausreichend Mitarbeiter*innen gibt, die nicht permanent an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind oder darüber hinausgehen. Mein Ziel als Chefin der Verwaltung ist es, die Stadtverwaltung Tübingen zu einer der attraktivsten Arbeitgeberinnen in der Region zu machen. Gemeinsam mit dem Personalrat, den Amtsleiter*innen und den Gleichstellungs- und Schwerbehindertenbeauftragten werde ich mich als Oberbürgermeisterin von Tübingen für folgende Maßnahmen einsetzen:

  • Die Einführung eines umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagements nach dem Vorbild der Stadt Aachen, bei dem auch psychosoziale Faktoren präventiv angegangen werden.
  • Die gezielte Suche und Förderung von qualifizierten Frauen für die Besetzung der Aufsichtsräte städtischer Tochtergesellschaften.
  • Eine professionell begleitete Personaloffensive, insbesondere für Erzieher*innen, Altenpfleger*innen, Verkehrs- und Stadtplaner*innen sowie IT-Fachleute.
  • Eine Überarbeitung der Stellenausschreibungen, um Quereinstiege und eine Anerkennung vielfältiger Bildungsabschlüsse zu ermöglichen.
  • Gesonderte Unterstützungsmöglichkeiten bei der Suche nach einem Kita-Platz für Mitarbeitende der Stadtverwaltung, der Teilort-Verwaltungsstellen und der städtischen Eigenbetrieben gilt es zu prüfen.


Was wollen die jüngsten Tübinger*innen? Auf Tour mit dem Eis-Bike

Ulrike Baumgärtner

21. September 2022

Die wohl bisher ungewöhnlichsten Wahlkampf-Begegnungen fanden in meinen zwei Wochen auf Eis-Bike Tour statt. Mit einem tollen E-Bike Lastenrad und großen Kübeln Eis im Gepäck war ich ab Ende August für zwei Wochen auf verschiedenen Spiel- und Bewegungsplätzen unterwegs. Dort habe ich viel Eis in Kinderhände gegeben, aber auch in so manche Mama- und Papa-Hand. Mein Ziel der Tour war, mit den jüngsten Tübinger*innen ins Gespräch zu kommen und sie und ihre Familien zu fragen, was sie brauchen, um in Tübingen gut aufzuwachsen.

Viele Kinder freuen sich über Tübingens Spielplätze, wünschen sich aber mehr Hüpf- und Bewegungsangebote in der Stadt und am liebsten für jeden Tag ein Eis. Die Jugendlichen hätten gern mehr Ausgehmöglichkeiten und Plätze zum Aufenthalt für ihre Altersgruppe. Einige sorgen sich wegen der rapiden Klimakrise und waren ganz interessiert an meinem Vorhaben des Klimainnovationsfonds.

Mit den Eltern und Angehörigen der Kinder sprach ich viel über das Betreuungsangebot und die Wohnraumfrage in der Stadt.

Momentan gibt es keine verlässliche Kinderbetreuung in Tübingen; viele Kitas müssen die Betreuungszeiten kürzen. Dies hat zur Folge, dass viele Elternteile nicht aus der Elternzeit kommen oder ihre Arbeitszeit darunter leidet, weil sie spontan einspringen müssen. Gute Betreuung für unsere Kinder zu garantieren ist eine große Herausforderung, die wir jetzt sehr schnell angehen müssen. Dazu braucht es vereinte Kräfte. Ganz konkret schlage ich vor, einen regelmäßigen Austausch mit dem Landratsamt, dem Studierendenwerk, dem Universitätsklinikum und den großen Wirtschaftsunternehmen durchzuführen und einen kommunalpolitischen Ratschlag im Bereich Kinderbetreuung zu initiieren.

Viele Familien, insbesondere Alleinerziehende oder Menschen mit geringerem Einkommen, haben große Probleme, bezahlbaren Wohnraum in Tübingen zu finden. Hier möchte ich einen Paradigmenwechsel in der Wohnraumpolitik einleiten und 5000 neue Wohneinheiten ausbauen. Davon soll die Hälfte im kommunalen und gemeinwohlorientierten Wohnungsbau entstehen. Zudem möchte ich in der Quartiersentwicklung alternative Wohnformen wie zum Beispiel die Cluster-Wohnungen vorantreiben, bei denen Bewohner*innen in größeren Gebäudekomplexen je nach Lebenslage mehr oder weniger Wohnraum zur Verfügung steht.

Ein paar kleinere, aber nicht weniger wichtige Themen, die häufig zur Sprache kamen, sind mehr öffentliche Toiletten und ein striktes Rauchverbot in Spielplatz-Nähe sowie ein Familienticket für den ÖPNV in der Stadt.

Mir persönlich hat die Eis-Bike Tour sehr viel Spaß gemacht. Es ist ein tolles Format, das bei Jung und Alt gut ankam. Es bot mir die Gelegenheit, mit den Familien ganz unkompliziert und entspannt ins Gespräch zu kommen. Im Gegensatz zu den klassischen Wahlkampfständen war die Hürde sich gegenseitig anzusprechen viel kleiner. Und was uns allen durch die Gespräche bewusst wurde: Kommunalpolitik nimmt an sehr vielen Stellen Einfluss auf unser Leben.

Dort zu sein, wo die Tübinger*innen sind, zu fragen wo der Schuh drückt und mit offenem Blick in der Stadt unterwegs zu sein, ist mir für mein politisches Handeln sehr wichtig! Es hat meine Ideen für Tübingen  unglaublich bereichert, mit den Kindern und Jugendlichen zu sprechen und mir nochmal deutlich gemacht, welche Themen in Tübingen aktuell diskutiert werden und welche Entscheidungen notwendig sind, um hier Abhilfe zu schaffen: Ein Mobilitätskonzept, das die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer*innen in den Fokus rückt, der Ausbau von Wohn- und Entfaltungsräumen, ausreichend Betreuungsangebote und eine schnelle Umsetzung meines Klima-Innovationsfonds.

Danke an alle Kinder und Familien im 3inOne-Bewegungspark, auf dem Magazinplatz in Derendingen und auf den Spielplätzen im Alten Botanischen Garten, auf dem Sand, an der Ammer, hinter der Musikschule und im wunderbaren Weilheim. Es war mir eine große Freude!


Klimaschutz und Naturschutz: Zwei Seiten der gleichen Medaille

Ulrike Baumgärtner

18. September 2022

Wasserknappheit, Waldbrandgefahr, überhitzte Plätze, heftige Unwetter oder Starkregen-Ereignisse sind spürbare Folgen des Klimawandels. Die Klimaerwärmung und der dramatische Verlust der biologischen Vielfalt sind eng miteinander verwoben. Wir müssen weiter auf dem 1,5-Grad-Pfad vorangehen.

Als Oberbürgermeisterin von Tübingen werde ich folgende Maßnahmen anregen:

  • Mittel aus dem Bundesprogramm Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel abrufen, um Begrünungsmaßnahmen in der Innenstadt und den Quartieren für ein kühlendes Stadtgrün umzusetzen.
  • Über die städtischen Mittel für Klimaschutzmaßnahmen ein Förderprogramm Fassadenbegrünung für private und unternehmerische Bauherr*innenschaft aufsetzen.
  • Die Auswahl und Anordnung der Begrünungskonzepte auf die Bedürfnisse von Insekten und Vögeln ausrichten und mit zusätzlichen Nisthilfen an öffentlichen Gebäuden ergänzen.
  • Das Ausbauziel auf 200 Megawatt Strom aus Erneuerbaren Energien verwirklichen und die Installation von gewerblichen PV-Anlagen auf privaten Dächern deutlich beschleunigen.
  • Eine ökologische Aufwertung der Grünflächen, um einen positiven Beitrag zum Mikroklima der Stadt zu leisten sowie eine stärkere Berücksichtigung des Kaltluftgutachtens (Vorlage 267/2019) in Planungsprozessen, um der Überhitzung entgegenzuwirken.
  • Bessere Vorsorgekonzepte zum Schutz vor Hochwasser mit wasserdurchlässigen Baumaterialien, Versickerungsmöglichkeiten auf Plätzen und Straßen und mit Katastrophenplänen für den Akutfall.
  • Die Maßnahmen der Artenschutzkonzeption von Tübingen umsetzen und Maßnahmen mit Prüfbedarf angehen.


Attraktiv für junge Menschen und Besucher*innen bleiben

Ulrike Baumgärtner

18. September 2022

Einheimische wie Besucher*innen verlieben sich immer wieder aufs Neue in die verwinkelten Gässchen, die Fachwerkfassaden und das bunte, junge Treiben in der Tübinger Altstadt.

Um die Stadt lebendig zu halten, werde ich die Kulturszene in Tübingen mit folgenden Maßnahmen unterstützen:

  • †Zielgerichtete Diskussionen über Kultur-Räume führen. Ich spreche mich für den Bau des Konzertsaals aus, die Standortfrage möchte ich zügig klären – vorstellbar sind sowohl das Uhlandbad als auch der Europaplatz.
  • Weitere legale Graffiti-Flächen ausweisen. Ob für professionelle Künstler*innen oder Jugendliche, die eine Wand immer wieder neu besprühen – diese kleinen Kunstwerke werten den öffentlichen Raum auf. Mit der Schaffung dieser legalen Flächen möchte ich auch Sachbeschädigung an Privateigentum vorbeugen.
  • Vielfältige Ausgehmöglichkeiten in Tübingen fördern. Früher gab es viel mehr Orte für junge Menschen und Studierende. Für ein neues Quartier zum Ausgehen bietet sich zum Beispiel der Europaplatz an. Neben dezentralen Stadtteiltreffs sollte es auch Kneipen, Cafés etc. in den Tübinger Quartieren geben – das macht für mich eine lebendige Stadt aus. Diese Entwicklung möchte ich unterstützen.
  • Attraktive ÖPNV-Anbindungen zu den Zeiten des Sport-, Kultur- und Freizeitbetriebs schaffen.
  • Das vielfältige kulturelle Angebot Tübingens in der gesamtstädtischen touristischen Vermarktung und zielgerichteten Netzwerkarbeit weiterentwickeln.