Auf die Perspektive kommt es an! – Die Teilorte Tübingens

14. Juli 2022

Tübingen. Das ist nicht nur das malerische Postkartenmotiv am Neckar oder die Uni-Gebäude rund um die Wilhelmstraße. Nein, Tübingen sind auch das Schloss in Bebenhausen, der glasklare Bühlertalbach in Bühl, das idyllisch gelegene Hagelloch, das Keltermuseum in Unterjesingen, der Dorfladen in Pfrondorf, die historischen Scheunen in Weilheim, die schöne Martinskirche in Kilchberg oder der artenreiche Spitzberg in Hirschau. All diese Teilorte mit ihren Charakteristika werden von wunderbaren engagierten Bürger*innen geprägt und getragen.

Als früher eigenständige Ortschaften mit eigener Organisation und einer sehr aktiven Vereins- und Genossenschaftslandschaft ist in den Teilorten schon vieles an Vorstellungen, Ideen und Potenzial da, um gute Konzepte und Lösungen für das gesamte Gebiet Tübingen zu finden und die Projekte umzusetzen, bei denen es momentan noch etwas “Stau” in der Kommunikation gibt.

Als Ortsvorsteherin von Weilheim ist mir das Einnehmen der Teilortperspektive ein sehr vertrautes Anliegen. Nach intensiven Gesprächen mit den Bewohner*innen vor Ort, habe ich einige Eindrücke und Anliegen mitgenommen: Trotz kommunaler Zugehörigkeit der Teilorte zu Tübingen, fühlen sich einige Bürger*innen bei Stadtplanungsmaßnahmen nicht immer gehört und gesehen.

Obwohl es sich dabei um subjektive Wahrnehmungen der Betroffenen handelt, gilt es, die Sorgen ernst zu nehmen und Brücken zwischen Verwaltung und Ortsbewohner*innen zu bauen, miteinander zu reden und die Sichtweisen zusammenzubringen, damit die Zusammenarbeit in Zukunft enger und besser wird. Denn: Wo vor Ort Unterstützung gebraucht wird, können am besten auch die Menschen vor Ort erzählen.

Dabei geht es um die Förderung und Erhaltung lebendiger Dorfmitten, die Gewährleistung von komfortablen Pflege- und Ärzt*innenangeboten, die Unterstützung stadtteilorientierter Beratungsmöglichkeiten, die nachhaltige Gestaltung von Neubaugebieten, die Transformation zur Klimaneutralität und um die Bereitstellung guter ÖPNV-Anbindungen an die Kernstadt und die anderen Ortsteile.

Als Oberbürgermeisterin von Tübingen möchte ich mich für eine aktivere Zusammenarbeit einsetzen, den Dialog moderieren und die Kompetenzen bündeln. Lasst uns alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um etwas Großes für alle Tübingerinnen und Tübinger zu erreichen!